Das richtige Longboard gefunden zu haben ist das Eine – die passende Strecke zum Fahren zu finden ist aber mindestens genauso wichtig. Vielleicht stellst du dir nun die Frage: Auf welchen Pisten habe ich mit meinem Longboard eigentlich am meisten Spaß?
Um darauf eine Antwort zu finden, ist es entscheidend, dass man die folgenden Fragen zuvor beantworten kann:
Was für einen Longboard-Typ habe ich (Cruiser, Downhill etc.)?
Wie wichtig ist ein hohes Tempo für mich?
Wie weit bin ich bereit zu fahren, um zu meiner Wunschstrecke zu gelangen?
Habe ich bereits die entsprechende Schutzausrüstung?
Wie lang soll die Strecke sein?
Sobald diese Fragen geklärt sind, hast du schon einen ersten Überblick für dich selbst erhalten, welchen Fahrstil du an den Tag legen willst und grenzt deine Suche damit etwas ein.
Die ernüchternden Worte zu Beginn: Wahrscheinlich nicht. Und selbst wenn, dann wäre sie vermutlich nicht sehr leicht zu finden. Aber im Grunde ist das gar nicht mal so schlimm, da häufig nicht jede Eigenschaft einer perfekten Strecke für den jeweiligen Fahrstil benötigt wird. Zu den Eigenschaften, die für uns zu einer idealen Strecke gehören, zählen die Weitläufigkeit, ein ebener Untergrund wie bestenfalls auf Asphalt, wenig bis gar kein Verkehr (sowohl KFZ als auch Passanten) und nur wenige Höhenunterschiede (mit Ausnahme von Downhill-Strecken).
Du kennst jetzt deinen Fahrstil bzw. deine Angewohnheiten und auch die Eigenschaften, die eine perfekte Longboard-Strecke definieren. Dementsprechend solltest du abhängig von deinem Longboard-Typ nach folgenden Strecken Ausschau halten:
Downhill / Sliding: abschüssige und kurvige Strecken
Cruising: Parkanlagen mit mehreren Wegen
Carving: Weitläufige Areale oder Parkanlagen
Slalom / Long Distance Pumping: Lang gezogene, ebene Areale
Freeride: Weitläufige Strecken
Bevor du lange Reisen mit Bus & Bahn auf dich nimmst, um eine passende Longboard-Strecke zu finden, ist es natürlich empfehlenswert, die Umgebung um dich herum noch einmal genauer ins Blickfeld zu nehmen. Möglicherweise fallen dir dann Strecken auf, die du bisher überhaupt nicht wahrgenommen hast und sparst dir auf diese Weise auf Dauer eine Menge Zeit und Geld.
Einen wichtigen Punkt, an den du dich stets erinnern solltest: Wenn du auf der Suche nach einer idealen Strecke bist, dann kläre gleichzeitig ab, ob das Befahren dieser Piste auch tatsächlich legal ist. Bei öffentlichen Wegen ist die Rechtslage oft klar definiert. Dort kannst du grundsätzlich mit dem Longboard fahren, vorausgesetzt es besteht kein Hinweis bzw. Straßenschild, das etwas anderes regelt. Auf Privatgelände könntest du ohne eine ausdrückliche Genehmigung in rechtliche Schwierigkeiten geraten, und das will denke ich keiner von uns.
Geeignete Hilfsmittel für die Recherche sind zum Beispiel Reiseführer oder Stadtpläne. Vermutlich wirst du dort nicht allzu häufig eine Empfehlung für Longboards entdecken; schau daher zusätzlich nach guten Inliner- oder Rad-Strecken. Meistens eignen sich diese Strecken genauso gut für Longboards.
Ein weiteres Tool, um eine gute Longboard-Strecke zu finden, sind Kartenprogramme wie Google Maps, www.longboardstrecken.de oder ähnliche Routenplaner für Fahrrad- oder Inliner-Touren. Scanne dabei am besten zunächst deine unmittelbare Umgebung ab, egal ob in der Stadt oder auf dem Land. Wenn sich dort nichts Brauchbares finden lässt, erweitere den Radius um deine Gemeinde, Landkreis und letztlich Bundesland oder sogar das ganze Bundesgebiet. Spätestens beim Landkreis solltest du aber in irgendeiner Weise fündig werden.
In der großen Longboard-Community entwickeln sich manche Location zu allgemein bekannten Empfehlungen oder auch absoluten Geheimtipps. Mit ein wenig Eigenrecherche lassen sich so die besten Spots herausfinden, ganz egal ob sie für Anfänger zum Üben geeignet sind oder es sich um Downhill-Pisten handelt, auf denen erfahrene Profis einen echten Nervenkitzel erleben wollen. Wir haben uns in der großen Weite des Internets mal umgehört und fünf Strecken bzw. Orte herausgesucht, die für Longboarder einen Besuch wert sind:
Downhill im Eusserthal: Bis zu 60 km/h können auf dieser drei Kilometer langen Strecke erreicht werden. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, da man mit Verkehr rechnen muss.
Downhill / Slalom auf dem Teufelsberg (Berlin): Die deutsche Hauptstadt ist für Longboard-Fans ohnehin ein angesagter Spot; auf dem Teufelsberg können vor allem Downhill-Fanatiker und Slalom-Sympathisanten ihre Leidenschaft ausleben. Außerdem werden hier auch regelmäßig Rennen veranstaltet; ein Besuch lohnt sich daher auf jeden Fall, auch ohne Longboard im Schlepptau.
Vulkanradweg bei Gießen: In der Community eine sehr gefragte Location. Auf sehr glattem Teer und einer wundervollen Landschaft wartet eine ca. 100km lange Strecke nur darauf, sowohl von Anfängern als auch von Profis befahren zu werden. Cruiser, Carver und Long Distance Pumper fühlen sich hier ganz besonders wohl. Außerdem hat diese Strecke ein besonderes Feature: Mit dem Pendelbus „Vulkan-Express“ kann man ganz bequem nach langer Longboard-Fahrt sich wieder zurück zum Ausgangspunkt bringen lassen.
Himmelreich-Strecke Freiburg (Breisgau): Wer nach einer gemütlichen Longboard-Fahrt im Schwarzwald nahezu ohne jeglichen Verkehr sucht, wird mit dieser fast schon legendären Strecke fündig. Die Strecke ist etwa 10-15km lang und kommt so gut wie ohne Pushen aus. Bei leichtem bis mittlerem Gefälle und überwiegend glattem Teer kommt garantiert Fahrfreude auf.
Stadtrundfahrt Darmstadt: Hier noch ein Tipp für die Stadtmenschen: Für Fortgeschrittene und Profis, die nach einer entspannten Cruising-Session suchen, wird sich eine 10-20-minütige Rundfahrt durch Darmstadt anbieten. Auf meist glattem Teer führt die Strecke durch Parks, Wälder und Wohngebiete. Wie für eine Stadt üblich ist mit entsprechend viel Verkehr zu rechnen. Die genaue Routenbeschreibung findest du auf http://www.longboardstrecken.de/hessen/darmstadt/longboard-tour-darmstadt.html